Caminando con la princesa de mis dias

Caminando con la princesa de mis dias

Foto: © Familia Radtke-Orbegoso, 2024.


Uno avanza como puede, pero avanza. Este es un espacio para compartir esos pasitos de ni
ña y mamá que estamos emprendiendo con otros seres humanos, Con la conciencia de llevar la migración y la fuerza de ser Mujer como potencial y promesa. Bienvenidxs a caminar con nosotras!

martes, 14 de abril de 2020

Zurück zum Schreiben

Diese Woche fühle ich mich inspiriert. Mich haben einige kleine Geschenke meiner Mutter aus Peru erreicht und wie immer befanden sich auch ein paar Briefe im Paket. Die Briefe meiner Mutter erinnern mich stets an ihre disziplinierte Liebe zur Schule. Das Datum auf der rechten Seite des Briefes, dann den Namen der Stadt, es folgt ein Komma, das Datum und zum Schluss ein Punkt. 
Es folgt der nächste Absatz, mit der entsprechenden Einrückung, mit dem entsprechenden Zeilenumbruch. Und dann: der Inhalt, voller Liebe an uns gerichtet, aufgrund der Entfernung und dem Wunsch, sich zu erinnern. Das P.S. wird nicht vergessen. Sie weist auf die Geschenke hin, die sie uns geschickt hat. Dieses Mal weist sie darauf hin, dass die Geschenke gekauft wurden. Ihre Hände reagieren jetzt vielleicht anders. Normalerweise machte meine Mutter alles von Hand. Sie ist Näherin und hatte schon immer ein Auge für Design. Sie achtete immer darauf, dass ich überall, wohin ich auch ging, stets gut gekleidet war. Alles, was ich dafür tun musste, war ihr einen Stoff zu geben und daraus zauberte sie Wunderbares! Aber das spielt keine Rolle. Allein das sie an ihre Familie in Deutschland gedacht hat, ist ausreichend. Sie hatte uns zu unseren Geburtstagen (der drei Fische-Geborenen) geschrieben. Nach einigen Umständen und Verzögerungen, kam das Paket dann gestern endlich an.
Ich denke an meine Mutter auf der anderen Seite der Welt, mit ihren fast 80 Jahren, immer eine Mutter. Immer suchend nach dem richtigen Geschenk und den richtigen Worten die sie in ihren Briefen an uns richtet. Sie selbst liest nicht gerne, aber sie weiß das ich es gerne tue. Sie bemüht sich immer sehr uns zu schreiben und uns damit deutlich zu machen wie sehr sie uns liebt und sich an uns erinnert und an gemeinsame Zeiten zurückdenkt. 
In dieser Zeit der Ausgangsbeschränkungen, finde ich es eine schöne Idee, nicht nur wieder zu schreiben, sondern sich auch wieder gegenseitig Briefe zu schreiben. An wen denken wir. Wer antwortet und denkt wohl auch an uns. Ist erst die Entfernung, das Nicht-Sehen der Grund an andere zu denken? Oder reicht es nicht einfach aus sich die Zeit zu nehmen und seinen Liebsten, Freunden und Nachbarn liebevolle Worte zu widmen.
Dies ist eine Zeit des Nachdenkens, der Rückkehr zu einfachen und fast vergessenen Praktiken. Briefe zu verfassen, ist in gewisser Weise eine Art Gefühle und Gedanken zu rekonstruieren, vor der Einsamkeit zu entfliehen. Es handelt sich hierbei nicht um eine Abkehr von einer notwendigen Einsamkeit – ein Rückzug den auch ich ab und an wage – sondern einer aufgezwungenen schmerzhaften Einsamkeit zu entfliehen. Wieder zu schreiben ist auf gewisser Weise ein Akt des Mutes und der Wiedervereinigung mit sich selbst. 
Ich breite mich nun vor, meiner Mutter auf ihren Brief zu antworten und meine Tochter in die Aufgabe miteinzubeziehen. Oma ist weit weg und wir wollen ihr nur sagen, wie sehr wir sie lieben. Auch die Omas in Deutschland brauchen liebgemeinte Worte. Wir werden unsere Botschaft erweitern. Wir sollten wieder schreiben.

** Gracias a María Esther Kraus por su apoyo en la versión alemana de esta entrada.

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